Sommertour Bodensee  20./21. August 2016

Nachdem Martin und ich die Tour vorbereitet hatten und bei strahlendstem Sonnenschein vorfahren konnten, hofften wir beide – wie wohl auch alle Teilnehmenden – auf  ebensolches Wetterglück während der Tour. Leider sahen die Prognosen eine Regenfront für Samstag vor. Die Frage war somit nicht mehr ob, sondern nur wann wir den Regenschutz anziehen werden. Treu nach dem Motto „es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleider“ starteten wir zur Tour.

 

 

 

 

Samstag, 20. August 2016

Im Grauholz konnten Martin und ich bei bedecktem aber trockenem Wetter 22 der total 27 angemeldeten Personen auf 17 (19) Motorrädern begrüssen und pünktlich um 08.00 Uhr die Motoren starten. Nach einer kurzen und zügigen Fahrt auf der A 1 bis Kölliken erreichten wir das Restaurant Bad-Stübli in Schinznach zum Kaffeehalt mit Sandwich. Kurz bevor wir losfahren wollten, fielen dann aber die ersten Regentropfen. Dadurch entschieden sich die Meisten, ihren Regenschutz anzuziehen. Die anschliessende Fahrt über den Bözberg Richtung Koblenz und weiter nach Zurzach erfolgte abwechslungsweise auf teils nassen und teils trockenen Strassen.

 

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Nach dem WC-Halt nahmen wir den Zurzacherberg ins Visier und fuhren Richtung Tegerfelden und wieder zurück nach Zurzach, wo wir den Rhein überquerten und die Schweiz verliessen. Es hätte ein kurzer Abstecher nach Deutschland folgen sollen. Leider war die Strasse Richtung Hohentengen und Kaiserstuhl, wo wir wieder in die Schweiz hätten einreisen wollen, wegen einem Erdrutsch gesperrt. „Macht nichts, einfach umfahren, dürfte mit dem Navi einfach gehen“ dachte ich. Das hätte auch bestens geklappt, wenn die gesperrte Stelle dort gewesen wäre, wo ich sie vermutet hatte. Leider war sie noch weiter südlich und wir standen am Schluss direkt vor dem Fahrverbot. Da wir nun etwas in Verzug waren, verzichtete ich auf eine noch weiträumigere Umfahrung und steuerte direkt das Restaurant zum Löwen in Jestetten zum Mittagessen an.

Nach einer kurzen Fahrt an den 150 m breiten und 23 m hohen Rheinfall nutzten die Meisten die Gelegenheit, den grössten Wasserfall Europas zu besichtigen. Die Abflussmenge von 560 m3 pro Sekunde – was der durchschnittlichen Menge im Sommer entspricht – war beeindruckend, aber mit unserer Vorfahrt (750 m3/s) oder der diesjährigen Höchstmenge von 950 m3/s nicht vergleichbar.

Wir setzten unsere Fahrt dem Rhein entlang fort und überquerten in Diessenhofen die alte Holzbrücke. Da es wieder zu regnen begonnen hatte und die Müdigkeit stieg bzw. die Konzentration nachliess, entschloss ich mich auf die Kurven durch das deutsch-schweizerische Grenzgebiet zu verzichten und steuerte direkt Ramsen an, wo wir unsere Motorräder auftankten. Via Stein am Rhein  und ohne den Schienerberg zu überqueren erreichten wir dadurch das Hotel Seehörnle in Gaienhofen-Horn am Untersee etwas früher als geplant. Zeit, die wir für Zimmerbezug und Apéro nutzen konnten. Bereits erwartet wurden wir von Jacqueline, Daniela und Romy, welche mit dem Auto anreisten sowie von Kurt, der wie der kurz darauf eintreffende Rolf, erst um die Mittagszeit abfahren konnten.

Für das Nachtessen hatten Martin und ich den Mongolengrill bestellt. Jede und jeder musste nochmals selbst ran! Nach einer kurzen Einführung durch den Koch, konnten alle nach Lust und Laune am Buffet Gemüse, Fleisch und Beilagen wählen und diese an den beiden grossen runden Gasgrills zubereiten. Rückblickend gesehen, eine gelungene, nicht alltägliche Kochart, die immer wieder zu unterschiedlichen Gruppen und Gesprächen am Gasgrill führten. Nach einem Dessertbuffet verabschiedeten sich die einen früher und die anderen etwas später. An einem Tisch soll es besonders lustig zu- und hergegangen sein.

Obwohl es zeitweise regnete und eher kühl war, hatten wir doch zusammen einen abwechslungsreichen Tag verbracht. Bis auf EINEN, der litt den ganzen Tag. Er wusste kaum wie er auf seiner Varadero sitzen sollte, er rutschte auf seinem Sattel hin und her, fuhr stehend oder halb liegend. Selbst seine Sozia musste das Feld räumen und bei Ruedi mitfahren. Aber der Eiss am Allerwertesten gab nicht nach. Er quälte ihn. Abhilfe schuf erst ein Skalpell im Spital Frauenfeld.

 

Sonntag, 21. August 2016

Nach einem ausgiebigen Frühstück traten wir um 09.30 Uhr bei bedecktem Himmel aber z.T. noch feuchten oder nassen Strassen unsere Rückreise an. Den am Vortag noch ausgelassenen Schienerberg berücksichtigten wir diesmal. Nach einem kurzen Abstecher durch die Schweiz fuhren wir mehr oder weniger auf deutscher Seite der Grenze des Kantons Schaffhausen entlang Richtung Blumberg. Bis dahin trockneten die Strassen langsam ab und die Sonne zeigte sich immer mehr. Zwischen Achdorf und Hausen vor Wald gewöhnten wir uns langsam wieder an engere Kurven. Die anschliessende Kaffeepause genossen wir im Gasthof zur Burg in Wutach, sogar draussen auf der Terrasse.

Bei immer schönerem Wetter ging es weiter Richtung Bonndorf und danach während knapp 20 Kilometern der Steina entlang. Dort reihte sich Kurve an Kurve. Die Strasse war gut ausgebaut und praktisch verkehrsfrei. Diese Strecke Richtung Schweizer Grenze entschädigte uns für den regnerischen Samstag. Bevor wir in Koblenz wieder in die Schweiz einreisten, verpflegten wir uns im Restaurant Linde in Waldshut. Dort verabschiedeten sich bereits Anita und Alain, die von dort aus in die Ferien fuhren sowie Rolf und Fränzi. Seinem Allerwertesten ging es zwar bedeutend besser, aber zu dessen Schonung wollten sie auf direkterem Weg nach Hause fahren. Die Übrigen nahmen die Aargauer Hügel zwischen Rhein und Aare und wegen einer erneuten Umleitung erneut den Bözberg unter die Räder. In Frick tankten wir nochmals auf. Danach setzten wir unsere Fahrt über Staffelegg, Sahlhöhe und Unterer Hauenstein bis nach Olten fort. Auf Wunsch vieler verabschiedeten wir uns bereits in Olten statt in Balsthal.

Zum Schluss bedanke ich mich bei

  • allen Teilnehmenden für ihre verantwortungsvolle Fahrweise und das in Martin und mich gesetzte Vertrauen;
  • Martin für die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Tour, wohlgemerkt die letzte, für die er als Sportpräsident mitverantwortlich war;
  • den Chirurgen und die Pflegerinnen des Spitals Frauenfeld, welche unseren Präsidenten von seinen Qualen erlöst und ihm das Sitzen wieder ermöglicht haben.

 

 

Erich Burkhalter

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