14:15 Uhr trafen wir uns (9 Aktiv- 4 Passivmitglieder und 4 Gäste) gemäss Einladung am Treffpunkt des Wasserkraftwerks, wo uns Frau Nèmeth, Führerin der BKW herzlich begrüsste. Vor dem imposanten Maschinenhaus stehend, erfuhren wir als erstes eine kurze Einführung über das Gebäude das in der Zeit zwischen 1917 und 1920 entstand und über den Architekten. Durch den Bau des Flusskraftwerk wurde der Wohlensee aufgestaut. Der See bildet mit seinen vielen Waldpartien und Buchten ein wertvolles und beliebtes Naherholungsgebiet für die Stadt Bern. Umweltverträglich eingebettet in die geschützte Auenlandschaft, deckt dieses Werk mit seiner Jahresproduktion von 160 Millionen Kilowattstunden den Strombedarf von rund 30’000 Haushaltungen ab.
Das Kraftwerk Mühleberg ist das leistungsfähigste der BKW-eigenen Laufkraftwerke an Aare, Simme und Kander. Die installierte Leistung der sieben Maschinengruppen (45’000 Kilowatt bzw. 45 Megawatt) entspricht jener von sieben Lokomotiven der SBB.
Nachdem wir über die Pionierarbeiten vor hundert Jahren Informationen erhielten, führte uns Frau Nèmeth über jedes einzelne Stockwerk, inner- und ausserhalb des Gebäudes. Als wir in den Katakomben standen, erfuhren wir, wo sich der Wassereinlauf für die einzelnen Turbinen befindet. Eindrücklich sind die Gegensätze. Einerseits das ruhige Grundwasser und anderseits die Kräfte auf die 2 Meter dicken Betonwände vom Wohlensee.
Durch einen kleinen Einstieg, konnten wir das Innenleben einer der sechs Francisturbinen bestaunen. Eindrücklich aber auch Ohrenbetäubend konnte man den schnelldrehenden mechanischen Teilen zusehen. Hier fragte ich mich, wie es sich anhören muss, wenn die sechs Turbinen volle Leistung erbringen müssen und nicht wie an unserem Besichtigungstag, bei minimaler Leistung. Danach wurden wir in unsere Schulzeit zurückerinnert. Physik, ein komplexes Thema einfach zu erklären, ist eine Kunst. Frau Nèmeth weiss wie man über komplizierte Dinge wie Einphasen, Dreiphasen, Widerstand, Watt, Kaplan, Francis, Pelton anhand von einfachen Beispielen uns Besuchern näherbringen muss. Jedenfalls wissen wir jetzt, dass es für die Stromerzeugung eine Turbine und einen Generator braucht. Je nach Kraftwerk können drei verschiedene Turbinentypen unterschieden werden. Ich überlasse es jedem Einzelnen sich zu testen – ob die Fachbegriffe noch präsent sind. Nach all diesen Ausführungen hatte sich unsere Gruppe eine kleine Pause verdient: In der Cafeteria gab es Erfrischungsgetränke, bevor es mit der abschliessenden Museumsbesichtigung weiterging.
Die Besichtigung des Museums war sehr eindrücklich. Man sah viele kleine und sehr grosse mechanische Teile, die ohne Computer seinerzeit hergestellt wurden. Als die freie Besichtigung durch das Museum beendet war, verabschiedeten wir uns bei Frau Nèmeth und ebenso bei Karin Zama, Gina Affolter und Bernhard Zbinden.
Im Konvoi fahrend ging es ins Dorf Mühleberg zur Restaurant Traube. Die Kraftwerksbesichtigung sollte eigentlich genügend Gesprächsstoff liefern aber die Sauce Sweat-Sour war während dem Essen das Thema. Die Gesichtsfarbe der einen oder anderen Person veränderte sich zusehends, ich hingegen fühlte mich pudelwohl.
Im Nachhinein kann ich für mich sprechend sagen, dass der Besuch im WKW Mühleberg eine interessante Exkursion war.
Walter Hegg