Zweitagesfahrt in den Kanton Graubünden  23. & 24. August 2014

Mit der Zweitagesausfahrt stand für uns – nach der Pfingstausfahrt in den Schwarzwald – das grosse zweite Highlight des Sommerprogramms an. Für einmal hatten wir wieder eine reine Schweizertour angesetzt, denn viele der Zweitägeler führten uns in den letzten Jahren auch ins angrenzende Ausland. Ziel dieser Reise war es, unseren Gästen wieder einmal die Schönheit unseres Landes zu zeigen und sieben Schweizer Pässe zu befahren. Das Interesse an dieser Tour war doch recht gross und es haben sich 27 Personen angemeldet.

 

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Die Organisation lief von der Planung her über Martin und Rolf. Leider war Martin aber schon bei der geplanten Vorfahrt kurzfristig verhindert und konnte am Anlass selber auch nicht mitfahren. Tja, dann machte ich es selber, so meine Gedanken und ich startete im Juni bei wunderbarem Wetter zur Vorfahrt. Die Idee war ja gut, aber es zeigte sich, dass das Leben manchmal andere Wege geht. Meine unerwartete Diskushernie-Operation verunmöglichte mir dann das Vorfahren an unsrem Anlass. Glücklicherweise handelte es sich bei der Tour nicht um eine kreuz und quer Tour, sondern sie führte uns über die grossen Strassen der Schweiz. Meine Vorbereitung ermöglichte es, dass ich nur den geeigneten Mann finden musste, welcher die Teilnehmer nach Savognin führen musste. Und wer wäre da geeigneter als unser absoluter Schweizerkenner, Ueli Marti?

Zwei Tage vor dem Anlass habe ich noch erfahren, dass am Samstag das Alpenbrevet mit 2’500 Velofahrern am Samstag-Morgen ab 6.45 h auch über die Grimsel und die Furka fahren wird. Diese Info war doch ein kleiner Schock, denn wir wissen ja alle, wie die Velofahrer sich im Strassenverkehr verhalten und jetzt soll es hunderte davon auf unserer Stecke geben. Tja, wir haben das besprochen und unser neuer Tourguide Ueli hat sich dann entschlossen, doch die vorgesehene Route zu befahren.

Nach dem auf 7.30 h im Tacho angesetzten Kaffee ging die Tour kurz nach acht Uhr bei doch sehr kühlen Temperaturen los, das erste Zwischenziel war der WC Halt in Meiringen. Von Meiringen aus ging die Fahrt über den Grimselpass, welcher für uns nicht nur viele Velofahrer als Hindernis, sondern auch noch sehr dicken Nebel bot. Die Kombination machte das fahren schon recht schwierig, aber das erste Teilstück konnte gemeistert werden. Bei der Abfahrt von der Grimsel löste sich dann der Nebel auf und die Furka stand nebelfrei in der Sonne.

Der Kaffeehalt war im Rest. Des Alpes in Realp angesetzt, wo sich die etwas unterkühlten Teilnehmer mit warmen Getränken und den vorbestellten Sandwiches wieder etwas aufwärmen konnten.

Mit etwas Verspätung auf das Tagesprogramm ging die Fahrt dann weiter nach Andermatt, über den Oberalppass und führte zum Tankhalt in Disentis. Von Disentis aus ging die Reise weiter mit einem Abschwenker über Obersaxen und die Rheinschlucht, von wo aus wir direkt in das Rest. Rössli in Bonaduz fuhren, wo wir zum Mittagessen angemeldet waren. Leider waren die Temperaturen eindeutig zu kalt, so dass an ein Essen der Spaghetti‘s auf der Terrasse nicht zu denken war.

Unsere Fahrt ging weiter via Tiefencastel, von wo aus man bei schlechtem Wetter direkt nach Savognin hätte fahren können. Da aber das Wetter – nebst den für den August eher ungewöhnlich kalten Temperaturen – ansonsten gut war, fuhren wir noch die so geplante Zusatzschlaufe durch das Bergün über den Albulapass bis La Punt zum Tankhalt. Der Schlussteil führte uns via St. Moriz, Silvaplana zum Julierpass und von dort aus nach Savognin ins Hotel Danilo Pinto, wo wir fast auf die Minute genau einfuhren.

Vom Wetter her zeigte sich der Tag freundlicher, als es die Wetterprognosen versprach. Abgesehen von ganz einzelnen Regentropfen und dem dichten Nebel auf dem Grimselpass war es – wenn man die Temperaturen nicht anspricht – ein sehr guter Tag zum Motorradfahren.

Die Hotelauswahl mit dem Hotel Danilo in Savognin war ein echter Glücksgriff. Wir erhielten alle ganz schöne Zimmer, das Restaurant bot eine wunderbare Terrasse und auch eine Bar. Aber nicht nur die Räumlichkeiten waren der Hit, sondern auch die Verpflegung und der Service, einfach perfekt. Unser Nachtessen bestand aus einem Viergänger und lies absolut keine Wünsche offen.

 

Am Sonntag-Morgen konnten die Gäste sich ab 7.00 h im Frühstücksraum verpflegen, die Abfahrt war auf 8.30 h angesetzt. Leider war es so, dass das Wetter keine Freude bereitete, denn Savognin war verhangen und bei der Abfahrt gab’s die ersten Regentropfen. Auf dem Weg nach Davos wurde der Regen immer massiver, so dass Ueli als Führer nochmals einen Halt machte, damit alle die Regenkleider anziehen konnten. Schade, so dachten wir und wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass der Regen nur ganz kurz ein Problem darstellen wird. Unser erster Zwischenhalt war in Klosters angesetzt, wo wir eine WC-Pause einlegten und theoretisch die Regenkleider schon hätten versorgen können.

Unser Weg führte uns von Klosters nach Murg am Walensee. Dieses Teilstück absolvierten wir zum Teil auf der Autobahn, da wir so doch recht viel Zeit einsparen konnten. In Murg waren wir auf dem Campingplatz, unmittelbar am Seeufer angemeldet, wo man schon auf uns wartete. Es war ein sehr angenehmer Halt, denn die Sonne schien und wir konnten unseren Kaffeehalt richtig geniessen.

Kurz nach der Weiterfahrt machten wir einen kurzen Stopp am Bahnhof, wo wir Doris Gamboni verabschiedeten. Doris hatte mit massiven Magenproblemen zu kämpfen und entschied sich, die Tour nicht mit uns zu beenden und fuhr mit der Bahn nach Hause.

Der Mittagshalt war im Rest. Schützenmatt in Altdorf reserviert. Von Murg aus hatten wir dementsprechend noch die Fahrt über den Klausenpass zu absolvieren. Eine wunderbare Strecke, welche den Fahrspass offen lässt. Das Verkehrsaufkommen war auch echt bescheiden, so dass wir es echt geniessen konnten. Auf dem Urnerboden standen für einmal nicht nur sehr viele Kühe, sondern unzählige parkierte Fahrzeuge. Die Streckenposten haben uns verraten, dass in den steilen Hügeln ein Orientierungslauf stattfindet, was zu diesem grossen Parkplatz führte. Die OL-Läufer krabbelten da wie die Hasen die Berge rauf und runter und manche einer von uns wird in diesem Moment glücklich gewesen sein, dass sein Hobby mit dem Motorrad zu absolvieren ist.

In der Schützenmatt wartete man bereits auf uns, denn wir hatten eine kleine Verspätung eingefahren. Als ich die Tour vorfuhr fand ich das tolle Lokal, in welchem man auf der Terrasse unter wunderbaren Bäumen den geeigneten Schatten fand. Tja, die Sonne schien zwar in Altdorf, aber für einmal wäre es uns lieber gewesen, wenn die Bäume nicht da gestanden wären, denn die Temperaturen waren doch eher kühl. Was soll’s, wir genossen unseren Mittagshalt und wer wollte konnte sich auch verpflegen.

Das Schlussstück zurück in die Heimat fuhr Ueli via der Schöllenenschlucht bis nach Wasen, wo wir abbogen und den Sustenpass in Angriff nahmen. Die Rückfahrt in den Kanton Bern war wie die Abfahrt, auf der Sustenpasshöhe wurden wir wie schon am Vortag wieder mit Nebel begrüsst. Klar, diesmal war er nicht so dick und undurchblickbar, aber die Temperatur war natürlich wieder nur um die Nullgrad Grenze. Was soll’s, wir sind ja mittlerweile an vieles gewöhnt und bei der Abfahrt Richtung Innertkirchen fanden wir auch die Sonne wieder.

Unseren letzten WC Halt machen wir in Innertkirchen, wo sich auch noch die Möglichkeit ergab, ein schönes Gruppenfoto von unserer diesjährigen Reisegruppe zu machen. Der offizielle Schluss der Zweitagesausfahrt haben wir im Tacho geplant. Aber es gab auch schon Gäste, welche sich in Innertkirchen verabschiedeten und den direkten Heimweg antraten.

Unsere Tour durch die Schweiz in’s Graubünden war wirklich schön und wir alle haben wieder einmal sehen können, wie schön unser Land doch ist. Unsere Tour beinhaltete ja sieben Pässe, welche ich hier gerne nochmals aufzähle. Wir befuhren am Samstag: Grimselpass/ Furkapass/ Oberalppass / Albula- und den Julierpass. Am Sonntag ging’s noch über den Klausen- und den Sustenpass.

Wir hatten abgesehen von der Grimsel wirklich gute Verkehrsverhältnisse und konnten unsere Fahrt ohne allzu grosse Verkehrsaufkommen geniessen. Wenn man die Wettersituation in diesem Jahr betrachtet, so hatten wir mit unserem Wochenende sehr viel Glück. Klar, es war recht kühl, aber in Sachen Regen – das Hauptthema in diesem Sommer – wurden wir bis auf ca. 30 km verschont.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals ganz herzlichst bei Ueli Marti bedanken, welcher seine Arbeit als Ersatz-Tourguide super erledigt hat. Ohne seinen Einsatz wäre unsere Tour sicher nicht so toll verlaufen.

 

Rolf Lehmann

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