Pünktlich um 11.00 Uhr startete die zwanzigköpfige Gruppe des Motoclub-Thunersee unter fachkundiger Leitung der Stadtführerin Patricia Niederhauser zur Exkursion durch Thun.

Als erstes besuchten wir den Bahnhof mit seiner Wandmalerei. Weiter ging die Exkursion via Bälliz zum schmalsten Haus an der oberen Hauptgasse 75. Das Haus verfügt lediglich über eine Breite von 2.2 Metern.

Übrigens, der Name Bälliz soll aus der galloromanischen Ortsbezeichnung Bellitio stammen, was so viel hiess wie Pappelwald.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Stadtkirche auf dem Schlossberg. Der Bau der Stadtkirche Thun begann 1330 unter der Leitung von Peter von Aarberg. Die endgültige Fertigstellung erfolgte jedoch erst im Jahr 1496. Im markanten, achteckigen Kirchturm hängt ein fünfstimmiges Glockengeläut.
Das Kirchenschiff verfügt über einzigartige, aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammende Fresken. Die Fresken wurden 2008 restauriert und gehören zum Besten, was in dieser Gegend aus dieser Zeit erhalten geblieben ist. Der hölzerne Abendmahlstisch mit Schieferplatte und das aus einem massiven Steinblock bestehende Taufbecken sind weitere markante Gegenstände in der Stadtkirche.

Über die Kirchtreppe führte uns Patricia Niederhauser zurück in die Altstadt in die Oberen Hauptgasse und weiter durch die weiter durch die Gerbergasse. Hier wurde wir auf die verschiedenen Wirtshausschilder aufmerksam gemacht.

Und hier noch ein kurzer Abriss zur Geschichte von Thun:

Die Gegend im heutigen Thuner Stadtgebiet war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Der Name „Thun“ wird aus dem Keltischen dunon abgeleitet, was „befestigter Ort“ bedeutet.

Im Frühmittelalter gehörte die Gegend zum Königreich Hochburgund. Bereits damals befand sich eine befestigte Siedlung mit Burg und Kirche auf dem Schlossberg. Im 12. Jahrhundert festigten die Zähringer ihre Stellung im Berner Oberland, errichteten das Schloss als Stützpunkt und erweiterten die Stadt. 1218 erbten die ostschweizerischen Grafen von Kyburg die Stadt. Auseinandersetzungen um die Herrschaft im Hause Kyburg führten 1322 zum Brudermord im Schloss Thun. Graf Eberhard, der Brudermörder, musste Hilfe bei Bern suchen und Thun 1384 endgültig an Bern abtreten. 1476 erhielten die Thuner als Auszeichnung für ihre Leistungen in der Schlacht bei Murten an Stelle des schwarzen Sterns einen goldenen in ihr Wappen.

Anfangs des 19. Jahrhunderts begann durch das Aufkommen des Fremdenverkehrs und mit der Eröffnung der Eidgenössischen Militärschule 1819 eine neue Epoche. Mit dem Bau von Hotels und Pensionen und der Eröffnung der Dampfschifffahrt auf dem Thunersee 1835, wurde Thun zu einem bedeutenden Fremdenort. Heute zählt Thun über 44’000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Zum Abschluss dieser lehrreichen und interessanten Exkursion gings zum Mittagessen ins Ristorante Cavallino. Bei feinem Essen und guten Gesprächen liessen wir den Tag ausklingen.

Einen besonderen Dank gehört Patricia Niederhauser für die kompetente und mit viel Herzblut vorgetragene Führung.

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