TCS-Fahrsicherheitskurs im Stockental  18. Mai 2011

„Chaschs vermuetlich dernah ou besser, aber uf au Fäu fahrsch sicherer“.

Mit diesem – von Ovomaltine – leicht abgeänderten Slogan könnte man den Nutzen eines Fahrsicherheitskurses umschreiben. In regelmässigen Abständen organisiert unser Club ein Fahrsicherheitskurs im Stockental, welcher zwar nicht im offiziellen Jahresprogramm steht, aber meist recht rege genutzt wird.

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Bei wunderschönem Wetter trafen sich 13 Mitglieder des MCT auf dem Fahrsicherheitsgelände des TCS in Niederstocken, um sich in bezug auf die Fahrtechnik und Sicherheit weiterzubilden. Aufgrund der Teilnehmerzahl fuhren neun Personen in einer Club-Gruppe und deren vier starteten in einer zweiten Gruppe. Die Prioritäten des Kurses liegen in den Bereichen:

  • Handling des Motorrades, Gleichgewicht etc.
  • Bremstechnik: wie mache ich es richtig, auf was ist zu achten
  • Blicktechnik; allgemeine Übersicht und vor allem beim Kurvenfahren
  • Kurventechnik: welches ist die „Beste“ oder zumindest sicherste Fahrweise

Unsere Hauptgruppe absolvierte den Kurs unter der Leitung von Reto Kobel, eine ausgewiesenen Motorradfahrlehrer aus Thun.

Nach der einführenden Theoriestunde wechselten wir auf die Trialräder und versuchten uns in der Geschicklichkeit auf diesen doch etwas speziellen Motorrädern. Ich glaube, dass einzelne von uns sehr glücklich waren, als wir diese wieder abstellen und die eigenen Motorräder besteigen durften.

Besonders interessant war der Kursteil mit der „Vollbremsung“. Diese wurde von Reto, unserem Instruktor, nicht als solche verlangt, sonder wir mussten „Wohlfühlbremsungen“ üben. Diese erfordern zwar auch eine massive Temporeduktion bis zum Stillstand, aber nicht mehr in der extremen Form, wie es die Vollbremsung seinerzeit verlangte.

Richtig interessant und unterhaltsam wurde der Kursteil mit dem „wie fahre ich meine Kurven“. Im Theorielokal konnten wir unsere Meinungen äussern und ….

Als Wort des Tages und vermutlich auch für die Ewigkeit entwickelte sich die „Gosteli-Linie“.

Wir konnten auf dem Papier unsere Fahrspur in der Kurve einzeichnen, was auch Martin für uns machte. Als sportlicher Fahrer wählt er natürlich nicht zwingend die runde Linie im Bereich des äusseren PW-Rades, sondern sprach von „spätem aber intensivem Anbremsen, Scheitelpunkt avisieren und dann voll raus beschleunigen“. Dies ist eine nicht selten gesehene Fahrtechnik, welche aber vermutlich fast eher zu Tom Lüthi und seinen Kollegen passt. Es ist zu bezweifeln, dass die Kursteilnehmer diese von Martin auf der Rennstrecke gelernte Fahrtechnik übernehmen werden. Ich will aber Fair bleiben und doch erwähnen, dass Martin diese Art des Fahrens sehr gut beherrscht und über viele Jahre hinweg unfallfrei unterwegs war!

Als Kursbilanz betreffend Sicherheit sind folgende Erkenntnisse zu beachten:

  • Die grösste Sicherheit erzielen wir, wenn wir die volle Konzentration immer auf alles schon weit vor unserem Fahrzeug passierende richten.
  • Der weite Blick voraus erspart uns in vielen Situationen eine böse Überraschung und eine akute Vollbremsung, die Wohlfühlbremsung reicht dann meist aus.
  • Nur die richtige Kurventechnik ermöglicht, dass wir einen möglichst weiten Blickwinkel haben und auf Unvorhergesehenes noch reagieren können. Das Gro der Motorradfahrer müsste sich in den Kurven immer an die äussere Fahrspur des PW halten und das Fahren an der Mittellinie wie ganz am rechten Rand vermeiden.

Ob dieses Gelernte auch in der Praxis umgesetzt wird, werden wir bei unseren nächsten Ausfahrten sehen.

Wie immer, wenn der Motoclub Thunersee unterwes ist, ist auch das Gesellige ein sehr wichtiger Aspekt. Für diesen Teil des Tages war das Team des TCS zuständig und erfüllten in perfekter Art. Besonders genial war wiederum das wunderbare Mittagsbuffet, welches für bescheidene Fr. 22.– keine Wünsche offen lies. Es gab nicht wenige Clubmitglieder, die haben recht ordentlich zugeschlagen, man hörte hier und da etwas von „eingegangenen“ Hosen.

Wir erlebten einen sehr lehrreichen, interessanten und gemütlichen Tag im Verkehrssicherheits-zentrum im Stockental. Meinen Dank richte ich sehr gerne an:

  • Monika Müllheim, welche uns wieder ein sehr gutes Angebot unterbreitet hat
  • Der Küchen-Crew, welche uns vom Feinsten verpflegte
  • Unserem Instruktor Reto Kobel. Reto hat eine sehr angenehme Art und hat uns einen sowohl aus technischer wie menschlicher Sicht hervorragenden Tag geboten.

Zu guter Letzt danke ich allen Teilnehmern, welche sich für diese Weiterbildung entschlossen haben. Mit von der Partie waren:

 

Marcel Bigler / Anita Binggeli / Alain Bula / Ueli Liechti /Martin Gosteli / Ueli Marti /Rolf Lehmann /Doris Lerf / Thomas Meyer /Rolf Kaufmann /Martin Oswald /Fritz Kunz / Marlene Kunz

Jetzt heisst es nur; das Gehörte, Gesehene und Erlebte auch in der Praxis umzusetzen. Klar, ich wage zu bezweifeln, das dieser Kurstag unseren Martin von seiner „Gosteli-Linie“ abbringen wird, aber wünsche ihm wie allen anderen Clubmitgliedern eine glückliche und unfallfreie Fahrt auf den Zweirädern!!!

 

Rolf Lehmann

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