Sommetour Wallis, 20./21. August 2022

Tag 1

Regenschutz ja oder nein war die Frage am Samstagmorgen am Treffpunkt in Oppligen. Die Pessimisten entschieden sich dafür, die Optimisten dagegen. Pünktlich um 08.00 Uhr startete Marcel unsere zweitägige Sommertour ins Wallis. Gut gelaunt folgten ihm zehn Mitglieder und eine Anwärterin auf zehn Motorrädern. Mehr oder minder flott näherten wir uns Meiringen. Nach einem kurzen WC-Halt ging’s mit Nieselregen Richtung Grimselpass, der noch wolkenverhangen war. Aber mit jedem Meter im Wallis besserte sich das Wetter. Bei trockener Strasse erreichten wir Ulrichen – obligate Kaffeepause mit Sandwich! Frisch gestärkt, fuhren wir das Goms runter bis Brig zum Tankstopp, wo sich auch die letzten den nun angenehmen Temperaturen anpassten und den Regenschutz oder die wärmende Unterwäsche im Gepäck verschwinden liessen.

Nach Visp bogen wir links ab Richtung Unterbäch. Via Eischoll erreichten wir das neu erstellte Selbstbedienungsrestaurant Egga, wo wir bereits erwartet wurden. Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter Richtung Turtmann. Kaum unterwegs begann Marcels Kawasaki mit Zündaussetzern zu bocken. Schlussendlich musste er in Turtmann die Pannenhilfe organisieren und wegen einem defekten Alternator das Motorrad stehen lassen. Er entschied sich daraufhin, mit dem Zug nach Hause zu fahren.

So kam es, dass ich ab Turtmann die Leitung der Tour für den Rest des Tages übernahm. Wir wechselten die Talseite. Im Zickzack ging’s die Bergstrasse Richtung Bratsch hinauf. Via Erschmatt, Guttet-Feschel und Albinen erreichten wir Leukerbad. Von da aus ging’s wieder talwärts. Nach Inden bogen wir rechts ab. Via die alte, schmale Strasse, welche teilweise in die senkrechten Felswände gehauen war, erreichten wir über Varen die Coop-Pronto Tankstelle am Eingang von Siders/Sierre. Dort legten wir nochmals eine kurze Pause ein bevor wir via Aminona, Crans-Montana, Ayent und Grimisuat Sion oder zu Deutsch Sitten erreichten. Nach dem Tanken für alle parkierten wir unsere Motorräder in der Coop-Einstellhalle und wir bezogen unsere Zimmer im Hotel du Rhône, welches unterhalb des Château de Valère liegt. Praktisch gleichzeitig kam Rolf an, der wie immer nach der Arbeit direkt anreiste. Leider war das Hotel-Restaurant noch geschlossen. So gönnten wir uns das erste Bier in der Fussgängerzone von Sitten. Zum Nachtessen gesellte sich noch Eva zu uns. Die meisten entschieden sich für die Spezialität des Hauses – ein Fleischfondue. Gut genährt legten wir uns schlafen.

Tag 2

Frühstück ab 7.00 Uhr, packen, Parkticket vom Hotel entwerten lassen, Gepäck aufschnallen, Helm aufsetzen, Motor starten, fertig, los, Abfahrt um 09.00 Uhr. Als erstes fuhren wir die letzte Strecke von Samstag wieder zurück nach Grimisuat. Dort bogen wir links ab und via Savièse gelangten wir ins wilde Seitental Richtung Sanetsch. Den Sanetschpass liessen wir aber aus. Wir fuhren auf der anderen Talseite wieder Richtung Rhonetal. Immer wieder konnten wir die herrliche Aussicht rhonetalauf- oder talabwärts geniessen. Via die Ortschaft „Erde“ (ich zweifle nun, ob die Erde tatsächlich rund ist) erreichten wir Conthey und Chamoson. Dort hatten wir wieder eine kurvenreiche Bergstrasse nach Mayens-de-Chamoson vor uns. Kurz nach der Passhöhe befanden wir uns im für seine Thermalbäder bekannten Ort Ovronnaz auf 1300 m. ü. M, wo wir einen kurzen Sammelhalt einlegten. Die anschliessende Abfahrt nach Leytron (485 m. ü. M.) machte genauso Spass wie die vorherige Bergfahrt. Nach gut einer Stunde seit der Abfahrt im Hotel legten wir in Saillon einen WC-Halt ein.

Via Autobahn und der Umfahrung von Martigny erreichten wir Martigny-Combe und kurz darauf Bovernier. Dort mussten wir unsere Routenplanung abrupt ändern. Auf den geplanten Abstecher nach Champex-Lac mussten wir wegen der gesperrten Strasse leider verzichten. So zogen wir den Tankstopp in Sembrancher vor, wo plötzlich Marcel auftauchte (mit dem Auto) und uns zum anschliessenden Mittagessen im Restaurant „Le Catonge“ in Orsière begleitete.

Nach dem Mittagessen nahmen wir nochmals einen Pass in Angriff – den Col des Planches zwischen Sembrancher und Martigny. Via Autobahn fuhren wir zügig mit viel Gegenwind nach Aigle und weiter auf den Col du Pillon. Dort kehrten wir zum letzten Mal ein und wir stärkten uns nicht nur mental, sondern auch physisch für die Schlussetappe über die Saanenmöser und durch das Simmental. Dabei hatten einige Glück und hatten praktisch freie Fahrt und andere diesbezüglich eher Pech. Aber alle kamen glücklich und gesund bis nach Latterbach, wo wir uns doch etwas müde voneinander verabschiedeten.

Erich

Keine Kommentare mehr möglich.