IDM-Finale in Hockenheim  16. – 18. September 2011

Die Ausgangslage war mehr als nur spannend, denn Adolf und Pekka hatten die Möglichkeit, nach dem vorzeitigen Gewinn der Weltmeisterschaft 2011 auch noch die Deutsche Meisterschaft 2011 zu gewinnen. In der Rangliste hatten die Beiden vor dem letzten Rennen 15 Punkte Vorsprung auf die Zweitplazierten Hock-Becker. Dies bedeutete, dass ein 6. Rang für den Titel ausreichen würde. Theoretisch kein Problem, aber dies bedingt einen guten und vor allem unfallfreien Lauf.

Der Besuch beim finalen Schlussrennen der Internationalen Deutschen Meisterschaft wurde von Seiten des MC Thunersee erst im Verlaufe des Jahres organisiert.

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Leider haben sich nur fünf Mitglieder für den Besuch am Speed-Wochenende mit Pekka und Adolf Hänni entschieden. Nichts desto Trotz möchte ich Euch einen Einblick in unser Erlebtes geben und stelle so wohl die Bilder wie den Bericht auf die Homepage des MC Thunersee.
Die Berichterstattung über dieses Wochenende erfolgt für einmal in zwei Teilen. Dieser Bericht wird Euch über unsere Reise etwas erzählen. In einem zweiten Bericht unter der Rubrik Adolf Hänni möchte ich Euch einen Einblick hinter die Kulissen und ins Zelt des Hänni Racing Team vermitteln.

Unsere Reise an den Hockenheimring starteten wir; Martin Gosteli, Fritz Kunz, Peter Lohri, Martin Oswald und Rolf Lehmann, am Freitag um 18.00 Uhr ab Bern. Da die Wetteraussichten für den Sonntag sehr schlechtes und kaltes Wetter ankündigten, entschieden wir uns, die Fahrt mit dem Jeep von Martin Gosteli zu starten. Die Idee kam nicht ganz bei allen Teilnehmern gut an, denn zwei der fünf wollten trotz der Wetteraussichten mit dem Motorrad nach Hockenheim fahren. Tja, diese Uneinigkeit gab uns aber während des ganzen Wochenendes immer wieder Gesprächsstoff, denn wir konnten uns ständig mit Argumenten ausspielen und …. es war mehr als amüsant!

Unser IDM-Abenteuer begann schon im Vorfeld der Reise, denn das mit der Hotelreservation klappte für einmal nicht ganz nach Wunsch. Aber als im Hotel Holiday Inn in Wallbach eintrafen lies sich alles sauber regeln und wir hatten alle ein Bett. Nach der morgendlichen Verschieben zum Ring begrüsste uns Adolf Hänni und übergab uns unsere Eintrittstickets, welche er für uns zum Preis von bescheidenen 15 Euro organisieren konnte.

Nach einem kurzen Besuch im Fahrerlager liessen wir uns zum ersten Mal im Catering-Zelt mit dem Frühstück verpflegen. Auch die Essgelegenheit wurde von Adolf organisiert. Wir bezahlten für zwei mal Frühstück, zwei Mittagessen und ein Abendessen doch sehr günstige 40 Euro. Wir konnten uns einfach nur noch hinsetzten und uns ganz nach Lust und Laune vom Buffet wie bei den Getränken bedienen.

Für uns alle war es das erste mal, dass wir so nahe am Geschehen rund um das Hänni Racing Team teilnahmen. Um so genialer empfanden wir es, dass wir uns während der ganzen Zeit im Fahrerlager frei bewegen konnten und einen wirklich tiefen Einblick in das Renngeschehen hatten. Besonders interessant war es natürlich auch, den beiden Fahrern wie dem Mechaniker Bruno bei den Vorbereitungen zuzusehen.
Es war mehr als beeindruckend zu sehen und zu hören, mit welcher Präzision das Team arbeitet und wir durften mit Freude feststellen, dass da jedes Detail immer wieder kontrolliert, geprüft und überarbeitet wurde. Mit Sicherheit ist genau diese Arbeitsweise einer der wichtigsten Punkte, welche für den Erfolg des ganzen Teams ausschlaggebend ist. Mehr zu diesem Thema findet ihr im Bericht unter Adolf Hänni!

Das erste Training verfolgen wir von der Sachsen-Kurve aus, welche einen super Überblick zu den Höhepunkten der Strecken bringt. Wir waren mehr als nur erstaunt, wie schnell die Post da abgeht. Was wir von Auge deutlich sehen konnten, zeigte sich auch auf der Rangliste des ersten Trainings am Samstag, unser Team war superschnell unterwegs. Sie gewannen das erste Training mit einem Vorsprung von 1.7 Sekunden. Im zweiten Trainingslauf vom Nachmittag nahmen sie den Zweitklassierten Hock-Becker – die noch verbleibenden Titelkandidaten – fast 2.2 Sekunden ab.
Die Fahrweise von Pekka war mehr als nur beeindruckend. Während die anderen Teams die Sachs-Kurve ohne hörbares Quietschen durchfuhren, bot er uns regelmässig einen wunderbaren Klang, wenn er aus der Kurve raus beschleunigte. Der Mann strotze vor Energie und Ehrgeiz und bot den Zuschauern eine wirklich tolle Show.

Nach dem Abendessen vom Buffet verabschiedeten wir uns vom Team und vom Ring und fuhren noch in die Stadt, um uns einen gemütlichen Abend zu machen. Wir genossen noch einen recht milden Abend auf dem Rathausplatz unseres Übernachtungsortes und fragten uns, was uns das Wetter wohl am Sonntag bescheren würde?
Es regnete, aber glücklicherweise nur in relativ geringen Mengen. Nach dem Frühstück begaben wir uns wieder ins Zelt des Teams und konnten noch bei den letzten Vorbereitungen für das Warm-Up zuschauen. Das Fahrzeug wurde aufgrund des Regens bereits am frühen Morgen mit entsprechenden Pneus ausgerüstet, so dass da nichts schief gehen konnte.
Das Warm-Up selber bot dem Wetter entsprechend keine grosse Show, denn die Teams fuhren alle recht auf Sicherheit. Klar, die Ausnahme bot wieder unser Team, Pekka und Adolf. Die beiden holten auf Hock-Becker einen Vorsprung von 1.563 und auf den Rest des Feldes mehr als 7 Sekunden auf die schnellste Runde heraus.

Das Wetter; Die Vorhersagen waren ja mehr als nur trübe, denn eigentlich müsste der ganze Sonntag verregnet sein. Doch zur Freude aller Fahrer wie natürlich auch der Zuschauer hatten die Propheten für einmal nicht ganz recht. Es war zwar den ganzen Tag sehr kühl und zügig, aber die Rennen konnten mehrheitlich bei trockenem Wetter und auf trockenem Untergrund stattfinden.
Wie immer im Motorradrennsport werden die Sidecar-Rennen als letzte des Tages angesetzt. So hatten wir die Gelegenheit, uns all die anderen Rennen in aller Ruhe anzusehen. Leider klappte das mit dem Rennprogramm nicht, denn es gab eine sehr sehr lange Pause. Eines der Zweiräder verlor auf der Piste eine sehr grosse Menge an Motorenöl, welches von der Piste musste. Nach der Behandlung mit Oelbinder musste noch die Feuerwehr in einen Einsatz, denn aufgrund des Regens musste die Piste auf einem sehr langen Teil behandelt und abgespritzt werden.
Wie auch immer, dass OK wusste sich zu helfen und hat bei zwei Rennen die Laufzeit massive verkürzt, so dass das Sidecar-Rennen mit ca. einer Stunde Verspätung gestartet werden konnte.

Für den finalen Lauf der IDM-Saison 2011 auf dem Hockenheim setzten wir uns auf die Start-Ziel-Gerade und hatten so auch einen guten Überblick. Ergänzend dazu konnten wir von all den Rennen immer die Startvorbereitungen mitverfolgen, was natürlich sehr interessant war.
Einzig etwas enttäuschend war die minimale Präsenz der Boxen-Damen. Hiervor hätten wir uns natürlich schon etwas mehr erhofft, aber …

Der Start: Wir waren natürlich sehr gespannt, wie unser Team vom Start wegkommen würde.
Tja, dies war nicht ganz so gut, wie wir uns dies erhofften, denn die Beiden bogen „nur“ als drittes Team in die erste Kurve ein. Klar, die Folgerunden erfreuten uns dann um so mehr, denn es ging nicht lange und Pekka und Adolf kamen als erste über Start und Ziel. Ab diesem Moment wurden die Abstände immer grösser und wir wussten, wenn kein Fahrfehler oder technischer Defekt eintreten würde, so war den Beiden der Sieg nicht mehr zu nehmen.
Und so kam es dann auch, Pekka und Adolf gewannen den letzten Lauf der IDM 2011 auf dem Hockenheim mit einem riesigen Vorsprung von 37 Sekunden.

Bei der Siegerehrung waren wir schon sehr Stolz und genossen es, dass wir uns bei der Krönung des Siegerteams doch sehr lauthals bemerkbar machen konnten. Eh ja, man durfte ruhig wissen, dass da fünf Fans vom MC Thunersee anwesend sind.
Kurz nach der Siegerehrung und Pressekonferenz trafen wir die Beiden wie auch den Mechaniker Bruno wieder. Wir sahen drei überglückliche und strahlende Männer, welchen ihren Erfolg und den Gewinn der Sidecar-IDM 2011 wirklich genossen.
Auf einmal kam ein relativ grosses Gehetze auf und die Sieger der verschiedenen Läufe wurden angehalten, umgehend zum Fototermin zu erscheinen. Die Begründung war ganz einfach, denn die Sonne kam zum Vorschein und ermöglichte es, dass traumhafte Bilder geschossen werden konnten. Auch wir hängten uns den Fotografen an und kamen so zu sehr schönen Bildern unseres Weltmeister- und IDM-Meisterpaar Adolf und Pekka.

Für uns war es dann auch bald so weit und wir verabschiedeten uns von unseren Sidecar-Meistern und dem Hockenheimring. Wir hatten ja noch ca. vier Stunden Autofahrt vor uns. Trotz der langen Heimfahrt war es uns nie langweilig, denn die Eindrücke und das Erlebte des Wochenendes gaben uns natürlich mehr als nur genügend Gesprächsstoff. Da wir auf der Heimfahrt von der Sonne begleitet wurden war natürlich auch das Wetter und die Frage, ob die Entscheidung für das Auto anstelle der Motorräder …. Wie auch immer, wir wurden uns nicht ganz einig. Sicher ist nur, wir wären trocken heimgefahren, dies aber doch bei mehr als nur bescheidenen 8 Grad!

So wie die Situation im Moment aussieht, werden wir unseren Adolf Hänni und Pekka auch im kommenden Jahr wieder auf den Rennpisten der IDM wie der Weltmeisterschaft antreffen können.
Für uns fünf ist jetzt schon fast klar, wir werden uns den Termin IDM auf dem Hockenheimring jetzt schon reservieren. Wir erlebten ein wirklich tolles Wochenende, welches wir Euch allen für’s nächste Jahr nur empfehlen können!

Rolf Lehmann

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