Höckausfahrt «Surprise»  5. August 2017

Sonniges Wetter mit Tendenz zur leichten Bewölkung, empfing ich an diesem Samstagnachmittag die allmählich bei der Arena Stockhorn in Thun eintreffenden 18 Motorräder und 23 Teilnehmer. Meinerseits gab es eine kurze Begrüssung und Einführung für Fahrer, die noch nie an einer unserer Ausfahrten teilgenommen hatten. Angeregtes diskutieren wohin die Gruppe geführt wird, lies ich unbeantwortet. Es sollte ja für alle eine Überraschung werden. Auch für mich gab es überraschendes, doch davon später mehr.  

Eine beachtliche Gruppe war startbereit, die spezielle Ausfahrt von 115km mehrheitlich auf Nebenstrassen ohne Mittelstreifen in Angriff zu nehmen. Pünktlich 14.30 Uhr startete die Tour mit den frohgestimmten Teilnehmern. 

 

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Ich hatte das Privileg, die Spitze von langjährigen Motorradfahrer bis Frischlinge durch Allmendingen, Steghalten, Blumenstein, Wattenwil, die Grundbachstrasse hoch (einigen der Teilnehmenden war die Strecke sicherlich noch präsent; wir fuhren in der Tat in der Nähe vom Zmorgebrunch bei der Familie Küenzi vorbei) nach Rüti bei Riggsiberg. Entlang von schönen Teilstrecken via drei markanten Holzbrücken nach Roggli. Links abgebogen Hoch bis zur Spitzkehre Rüschegg-Gambach, zeigte sich – für einen kurzen Moment ein fantastischer Ausblick über die Schönheit unserer Wohngegend. Weiter ging es mit langgezogenen Kurven Richtung Mamishaus. Auf der Hauptstrasse via Schönentannen nach Schwarzenburg. Links hoch konnte man die Hinweistafel Gantrisch lesen und die meisten dachten jetzt – achja, jetzt ist klar wo es hingeht, aber dem war nicht so; verschmitzt grinste ich an der Spitze und genoss die langgezogenen Kurven bergwärts. Ich führte die Gruppe hoch via Milken bis nach Riffenmatt zum ersten Toilettenhalt.  

Nach 20 Minuten Aufenthalt liess ich zweimal die Hupe ertönen und alle wussten, es geht endlich weiter. Nicht den Gantrisch hoch, sondern runter dem Schluchtli via Rüschegg-Hirschhorn, zu einem weiteren sensationellen Ausblick – der bekannte Jurablick. Nach einem kurzen Genuss des Panoramas, musste man unweigerlich wieder talwärts nach Riedacker und Roggli entlang des Grabens nach Wislisau fahren. Für wenige Kilometer fuhren wir auf der Verbindungsstrasse – Schwarzenburg nach Riggisberg – bis zur Abzweigung nach Rüeggisberg. Einige schöne Kurven hoch durch das Dorf Rüeggisberg bis nach Moos zur nächsten Abzweigung Richtung Aussichtsrestaurant Bütschelegg. Ich wusste bereits im April, als ich telefonisch die Tischreservation vornahm, dass die Sonnenterasse bei schönen Wetter durch unsere Reservation, ausgebucht ist. Surprise kann man wirklich sagen, denn wir wurden, als wäre es von mir bestellt worden, mit Ländlermusig (dabei bin ich kein Fan dieser Musik) empfangen. Das Zvieri war perfekt und voller Überraschungen. Eine Treichlergruppe aus Schönried spielte für alle anwesenden Gäste, aber vor allem dem eigentlichen Grund des Treibens; einer anwesenden Hochzeit. Auch wir durften ungewollt daran teilnehmen. Das Servicepersonal überliess uns zur unserer Überraschung, die restlichen Häppchen zum Essen.  

Aufgrund dessen was der Gruppe noch bevorstand, wollte ich spätestens 17 Uhr das Panoramarestaurant Bütschelegg verlassen. Auf dem Weg zu unseren Töffs, konnten wir die Fahrkünste des Bräutigams noch beurteilen.

Ich versuche das mit Worte für diejenigen die nicht Vorort waren, zu beschreiben:Der Bräutigam bekam die Aufgabe, in einem alten Feuerwehrlastwagen das an einem Seil festgebunden war, vorsichtig rückwärts zu fahren und dabei ohne Schaden ein Sektglas zu befüllen. Am anderen Ende des Seils, war ein Gestell mit einer Wippe und einem Behältnis, darin eine Sektflasche stehend. Im Schneckentempo zog – unter tosendem Applaus von uns und der Hochzeitsgesellschaft, der Lastwagen zurück. Das Seil immer fester angespannt, begann sich die Wippe zu bewegen und der Becher sich zu neigen. Die Braut, ein Glas festhaltend, füllte gekonnt das Sektglas ohne einen Tropfen auf den Boden auszuschütten. Nach diesen – auch für mich überraschenden Moment, musste ich die Gruppe zum Aufbruch animieren, denn mir lief die Zeit davon.  

Einen Blick in den Himmel liess in diesem Moment nicht Gutes erahnen. Windböen und dunkle Wolken vom Westen herziehend, war dass das Ende vom trockenen Wetter? fragte ich mich. Das Glück war auf unserer Seite für diese Ausfahrt, denn es blieb bis spät in die Nacht trocken. 

Von Bütschelegg nach Riggisberg und weiter Richtung Burgistein, fuhren wir durch Forst und Uetendorf. Ein weiteres Mal konnte man für einen kurzen Moment, etwas mehr am Gasgriff drehen bis man wieder mit 50 km/h durch das Dorf Uttigen fuhr. Richtung Kirchdorf mit einem perfiden Rechtsknick nach Thalgut und wieder hoch nach Gerzensee. Der Aufstieg über den Belpberg mit der Aussicht ins Aaretal, schenkte uns ein weiteres tolles Panorama. Via Sädel, Mühledorf, Kirchdorf, Noflen, Seftigen an die Seftigenstrasse endete der erste Teil von dem Anlass Surprise.

Katrin Josi die bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in der Gruppe mitfuhr, begrüsste uns jetzt als Gastgeberin in T-Shirt und Hot Pants für den zweiten Teil.  

Im Vorfeld «wer macht was?» haben sich meine Ehefrau Doris, Doris Gamboni und Carina Schneider bereit erklärt, Salat und Dessert und alles andere vorzubereiten, während wir die Ausfahrt genossen.

Bevor der zweite Teil richtig begann, hat uns Lianne van Dornne und Tschanz Adrian wegen dem Fussballspiel FC Thun gegen FC Basel (Thun het 0:3 verlore!) verlassen. Ursula und Daniela fuhren direkt zur Seftigenstrasse, etwas später gesellte sich Kurt Kneubühl hinzu. 

Daniel (Dänu) ein Kollege von Katrin, hat sich auf Wunsch von Katrin als Griller bereit erklärt, dass bestellte Grillgut gekonnt zu grillen. Ebenso hat Dänu nicht nur den Blick auf den richtigen Moment, wann das Fleisch richtig durch ist, nein, er hat wie mir gesagt wurde, auch ein Händchen für spezielle Fleischsaucen.  

Die letzte Überraschung für die meisten, war, dass unser Sekretär Erich Burkhalter an diesem Tag, seinen Geburtstag feiern durfte. Zweimal wurde auf seinen Jubeltag gesungen (über die Qualität des von uns gesungenen, überlasse ich jedem Anwesenden selber). Eine Torte mit Töffsujet und nur drei Kerzen konnte er ausblasen. Ich vermute, dass der Jubilar sich weitere solche MCT Ausfahrten wünschte. Denn aus meiner Sicht, war es ein gelungener Höck kombiniert mit Ausfahrt und gemütlichen Beisammensein.  

Für die schönen Bilder die Unterwegs gemacht wurden, bedanke ich mich herzlichst bei Fränzi und Rolf. André Zenger danke ich ebenfalls für die wichtige Funktion als Schlussfahrer. 

Ein Dankeschön gebührt der Gastgeberin Katrin und dem von ihr beauftragten Griller Daniel. Ebenso ein grosses «Merci viu mau» den drei aufopfernden Helferinnen meiner Doris, Doris und Carina.

  

Walter

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