Besichtigung AKW Mühleberg 21. März 2015

Atomkraft, das grosse Thema seit Jahrzehnten. Seit mehreren Jahren bemüht sich Europa für den Ausstieg aus der Atomenergie und dies mit recht starkem Willen, das grosse Thema heisst erneuerbare Energien. Klar, ganz alle Staaten sind nicht auf diesem Kurs, aber unsere Schweizerpolitik setzt sich sehr stark für das Thema ein und im Jahre 2019 wird unser AKW Mühleberg als erstes der fünf AKW aussteigen.

Zum Abschluss des Winterprogramms haben wir uns noch bei der BKW für eine Führung im Atomkraftwerk Mühleberg angemeldet. Die Organisation dieses Anlasses lief über Martin Oswald, welcher insgesamt 23 Personen anmelden durfte. Da der Sicherheitsstandart sehr hoch ist, mussten wir uns alle mit Namen anmelden und für den Zutritt in die Anlage benötigen wir alle die Identitätskarte, ohne diese gab es keinen Eintritt.

 

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Strom, wir alle benutzen ihn tag täglich und sind uns meist gar nicht im klaren, wie häufig wir irgend  etwas machen, was ohne Strom gar nicht möglich wäre. Die BKW begann mit dem Projekt des AKW Mühleberg im Jahre 1966 und die Inbetriebnahme fand am 6. November 1972 statt. Seither produziert das AKW während 11 von zwölf Monaten im Jahr immer eine regelmässige Stromproduktion, von welcher ca. 400‘000 Haushalte profitieren. Die Jahresleistung ist im Vergleich zum Stromverbrauch in der Schweiz relativ gering, Mühleberg stellt ca. 5 % des Strombedarfs sicher.

Im AKW Mühleberg arbeiten ca. 350 Personen, um den Ablauf und die Stromproduktion sicher zu stellen. Während der Zeit der Wartung, immer im August jeden Jahres, kommen noch bis zu 1‘000 externe Arbeiter in das Werk, um die regelmässigen Kontrollen und Servicearbeiten zu erledigen. Für uns waren diese Zahlen doch sehr erstaunlich, denn man vermutet von aussen gar nicht, was alles hinter dem sehr gut abgesicherten Gelände steckt.

Wir wurden um 14.00 h von Daniel Vitale, Veronika Nemet und Karin Wiedmer empfangen. Der Start unserer Führung war in einem Inforaum, in welchem wir in verschiedenste Themen rund um die Stromproduktion eingeführt wurden. Hier alles aufzuzählen ist so nicht möglich, aber anhand der Bilder – insbesondere der der Präsentation – könnt ihr euch einen Überblick über die verschiedenen Themen machen. Es war sehr informativ und gab uns doch einen super Einblick und der Vortrag verbesserte unser aller Wissen in Bezug zu Atomen und deren Nutzung zur Energiegewinnung.

Nach dieser Einführung im Aussenbereich der Anlage kam dann der grosse Moment, wo wir uns nach intensiver Sicherheitskontrolle auf das Areal des AKW Mühleberg begeben konnten. Dies war auch der Moment, wo ich mich von meiner Kamera trennen musste, den Fotoaufnahmen sind – und dies war für mich doch sehr hart – leider innerhalb des AKW nicht gestattet. Doch bevor wir uns umschauen durften, wurden wir in die Kantine des Werkes geführt und wurden dort mit Kaffee, Kaltgetränken und Süssigkeiten verwöhnt. Eine für uns alle überraschende Einladung, welche wir so aber sehr genossen haben, ein herzliches Merci an dieser Stelle.

Im Anschluss wurden wir in einen Vorraum zur Überwachungszentrale geführt, wo wir all die Steuerungsgeräte und unzähligen Leistungsanzeigen und Bildschirme durch die Glasscheibe betrachten konnten. In diesem Raum waren während unseres Besuchs sechs Mann anwesend, welche die ständige Kontrolle über alle Anlagen sicherstellen müssen. Ein Arbeitspatz der sicher sehr viel Verantwortung mit sich bringt, aber für dessen Arbeit man schon geschaffen sein muss.

Unser Weg ging weiter und wir landeten in einem Inforaum, welcher sich unmittelbar oberhalb der Stromturbine befindet. Vom Grundsatz her eigentlich der Teil, in dem der Strom produziert wird, nachdem das AKW die notwendige Wärme und den für die Produktion notwendigen Dampf produziert. Hier erhielten wir wieder sehr viele Infos, welche sich auf den Betrieb und die Servicetätigkeiten des AKW bezogen.

Die auf drei Stunden angesetzte Führung war wirklich sehr interessant und in keinem Moment irgendwie langweilig. Unsere drei Führer(innen) machten einen wirklich guten Job und brachten uns eine doch intensive Materie auf ganz einfache Art und Weise rüber, euch allen auch an dieser Stelle nochmals ganz herzlichen Dank! Martin, herzlichen Dank für deine Organisation und für den abwechslungsreichen u. amüsanten Nachmittag- & Abend.

 

Für den zweiten Teil des Tages hat Martin für uns im Rest. zum Bauernhof in Ulmiz reserviert. Hier wurden wir schon erwartet und freuten uns auf ein gutes Nachtessen und einen gemütlichen Ausklang des letzten Höcks im Winterprogramm 2014/15.

 

Rolf Lehmann

 

Anmerkung des Schreibers. Der Ausstieg aus der Atomenergie ist beschlossene Sache, daran lässt sich sicher nichts mehr verändern. In wie fern die Schliessung des AKW Mühleberg per 2019 wirklich sinnvoll ist, stellt sich für mich doch sehr in Frage. Wenn man als Besucher einen Einblick hinter die Mauern der Anlage erhält, so erschient einem die Anlage als sehr sehr gute gewartet und in wirklich tadellosem Zustand. Ob der so oft beschriebene H-Riss wirklich einen dermassen grosses Sicherheitsgefährdung darstellt, ist doch sehr fragwürdig. Aber … und das ist ja aus politischer Sicht sicher wichtig, man hat einen Weg eingeschlagen und dieser muss ja mal begonnen werden, wir Schweizer machen es mit dem AKW Mühleberg.

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