Alles Wolle, 22. Oktober 2022

Es war einmal eine etwas andere Art Ausflug für die MCT-Mitglieder. An diesem sonnigen Samstag drehte sich alles um die „Zucht“ von Wolle in Form von Schafen, deren „Entkleiden“ in Form von Schären, über das Was Ben deren „Kleider“ und das Weiterverarbeiten als „Second Hand“- Produkte für uns Menschen und allenfalls kleineren Tieren.


Einem Hütehund zuzuschauen, wie er mit Inbrunst und Spass seiner Aufgabe nach geht, war sehr spannend. Ein solch gut trainierter und ausgebildeter Hund gehorcht auf Handzeichen und hat seine Schafe im Griff. Es entstand der Eindruck, dass die Schafe sich auch gerne leiten lassen und sich beschützt fühlen.


Einem Schärer zuzuschauen, wie er die Tiere im Griff hat, damit er sie Schären kann, hatte auch seinen besonderen Charme. Die Posen der Schafe während dem Schären zauberten das eine oder andere Schmunzeln in die Gesichter der Zuschauer. Die Mutterschafe wurden geschoren, während die Lämmer im Gehege nebenan eine passende Milchbar suchten, bis ihre Mutter wieder bei ihnen war. Dies war natürlich nicht ohne den lautstarken Protest der Kleinen möglich.


Der Kaffee und Waffeln riefen uns aus der grossen Schür zu, also mussten wir gehorchen und unseren Znünikaffee einnehmen. Die kleine Pause kam gerade richtig, damit wir uns schon für das Mittagessen haben inspirieren lassen können. Die Kochlöffel wurden schon geschwungen.


Die imposanten alten Maschinen, denen man die arbeitsreichen Jahre direkt ansehen konnte, gingen in ruhigem und regelmässigen Rhythmus ihrer gewohnten Arbeit nach. Die digitale Welt hat hier nur an der Peripherie der Maschinen Einzug gehalten. Und zwar bei der Verarbeitung, d.h., dem Nähen. Beim Zuschauen vom Nähprozess eines Duvets mussten wir gleich an den alten Herrn im Schweizer Fernsehen denken, dem man auch zuschauen kann, wenn die Federn toter Tiere in die Duvets eingearbeitet werden. Hier in Huttwil haben sie aber am Montag nicht geschlossen.


Im hinteren Bereich des Hofes der Familie Spycher durften wir sogar wunderprächtige Kamele bewundern und anfassen. Sogar Wollschweine mit Ferkeln haben sich getummelt.


Im Verkaufsbereich konnten wir alles finden, was das strickende und häkelnde Herz begehrt. Webstühle und Spinnräder gehörten genau so dazu, wie die Seidenschale und das kleinere Stoffsortiment. Natürlich war diese Abteilung für die männlichen Mitglieder weniger anziehend, also war die Alternative schnell gefunden: etwas Kühles hinter die Binde giessen.


Im hofeigenen Laden fand man das eine oder andere Naturprodukt zu kaufen. Einen Online-Shop haben die Spychers auch eingerichtet. Die Auswahl an Produkten kann sich blicken lassen.


Natürlich durfte ein Abschluss-Bier oder sonstiges Getränk nicht fehlen, das unsere interessanten und aufschlussreichen Gespräche begleiteten. Alles in allem war es ein gemütlicher und lehrreicher Samstag, der hoffentlich allen Anwesenden gefallen hat.

Liebe Grüsse
Valérie Stauffer

Keine Kommentare mehr möglich.