Elsi die seltsame Magt – Freilichttheater in Signau  8. August 2014

Unser August-Höck und Besuch des Freilichttheaters „Elsi die seltsame Magt“ auf dem „Hämmeli“ oberhalb Signau fand leider bei unseren Mitgliedern keinen sehr grossen Anklang, wir waren nur mit neun Personen zu Gast. Aber die, die dabei waren haben einen wirklich tollen Abend erlebt. Der ganze Anlass war perfekt organisiert, schon beim Betreten der Spielstätte kam man fast nicht zum Staunen raus. Vor dem Festgelände war ein Markt aufgebaut, der alte Bauernliegenschaft war perfekt herausgeputzt und die Schauspieler und Statisten – insgesamt über 100 Personen – waren alle nach alter Tradition eingekleidet.

 

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Die Geschichte. Elsi die seltsame Magt, ist ein Werk aus der Feder von Jeremias Gotthelf, einem unserer bekanntesten Schriftsteller in der Schweiz. Geboren wurde er als Albert Bitzius im Jahre 1797 in Murten und absolvierte das Theologiestudium in Bern. Im Alter von 32 Jahren wurde er als Pfarrer Lützelflüh gewählt und mit 39 Jahren wurde sein erstes Buch „Der Bauernspiegel“ veröffentlicht.

Wer Gotthelf kennt, der weiss, dass er seine Zeit in eindrücklichen Geschichten fest hielt und das alles andere als einfache Leben der Landbevölkerung perfekt umschreiben konnte. Besondere Merkmale seiner Werke sind sicher die Bodenständigkeit, die eindrücklich festgehaltenen Berndeutschausdrücke seiner Zeit und die Umschreibung des schweren Lebens, welches die das einfache Volk unter den Obrigkeiten erdulden musste.

 

Auch die Geschichte um Elsi hatte viel Tragik, denn das junge Mädchen hatte eine Vergangenheit, zu der es kaum stehen durfte. Ihr Vater war ein geachteter Müller, der aber sein ganzes Hab und Gut versoffen hat. Nach dem ihre Mutter verstorben war zog sie zu Hause aus, suchte und fand sie eine Stelle als Magt in Heimiswil. Ihre Wesensart verdeutlichte, dass Elsi nicht eine einfache Magt war, aber sie arbeitete vorbildlich und wurde nach einer anfänglich grossen Skepsis als Mensch sehr geliebt. Geliebt wurde es auch von einem Bauern aus der Nachbarschaft, aber dessen Bemühungen gingen alle ins leere, denn Elsi konnte nicht zu ihrer Herkunft stehen. So kam es dann wie es kommen musste, die Beiden fanden nicht zusammen.

In jener Zeit – 1796 –  kam der Franzose von Westen her in die Schweiz und die Regierung mobilisierte alle Männer für den Krieg gegen die Franzosen. Auch Christian, der Nachbarsbauer und Verehrer zog in den Krieg. Nach langem hin und her konnte Elsi ihrer Bäuerin ihre Geschichte erzählen und diese konnte bewirken, dass Elsi ihrem Christian in den Krieg folgte, um ihm zu sagen wer sie ist und dass sie ihn über alles liebe. Tja, die Geschichte endete traurig, denn die Beiden kamen nie aus dem Krieg zurück.

 

Trotz der tragischen Geschichte war es eine doch sehr heitere Aufführung. Inhaltlich bot die Aufführung sehr viele lustige Szenen, welche das Publikum zum Lachen brachte und gar manch alter Berndeutschausdruck brachte einem zum Schmunzeln. Es war ein wirklich toller Abend, den wir uns auch durch den ….

Das liebe Wetter. Unser Sommer 2014 fiel bis jetzt buchstäblich ins Wasser und es gab selten einen Sommertag, der nicht irgendwann doch noch Regentropfen mit sich brachte. Wie sollte es anders sein, auch unsere Vorstellung wurde nicht ganz verschont. Wir verabredeten uns um 19.30 Uhr vor Ort und da war das Wetter noch anständig. Dies war auch so, als die Vorstellung um 20.30 Uhr begann und die ersten dreiviertel Stunden hielt das auch noch an. Leider fielen aber dann die ersten Regentropfen, so dass sich das Publikum während der Vorstellung in die Regenkleider stürzen musste. Aber die Organisatoren reagierten super und zogen die Pause vor. Wir konnten uns unterstellen und der zweite Teil begann mit etwas Verspätung um 22.10 Uhr. Und die Aussage des Speakers traf zu, für den Rest der Vorstellung blieb es trocken.

Der Besuch der Vorstellung in Signau wird uns allen in sehr guter Erinnerung bleiben. Einfach schade, dass das Interesse unserer Mitglieder nicht grösser war. Tja, in zwei Jahren wird auf dem Hämmeli wieder ein Freilichttheater aufgeführt … ob wir dann noch mal einen Versuch mit einem Höck planen werden???

 

 

Rolf Lehmann

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