Ausfahrt
Am Abend vor dem Jubiläumshöck musste ich wegen der schlechten Wetterprognose für den Folgetag die Ausfahrt absagen. Frühmorgens bei Regen bestätigte sich, dass der Entscheid richtig war. Aus dem Radio hörte ich, dass sich das Wetter im geplanten Tourgebiet beruhigen und rasch abtrocknen wird. Spontan entschied ich, die Ausfahrt anzupassen und um drei Stunden zu verkürzen. Per WhatsApp teilte ich 08.03 Uhr jedem einzelnen Mitglied und 08.50 Uhr im Gruppenchat mit, dass ich 12 Uhr ab Stockhorn Arena, Thun, starten werde. Im Wissen, dass ich nicht alleine starten werde, wartete ich gespannt wer sonst noch auf meinen spontanen Aufruf folgen wird. So trudelten Michel mit seiner 1200er BMW und einem festgebundenen Reifen – später mehr zu dem Reifen – Selina (Tochter von Ruschi), Ruschi, Marcel, Heinz und Erich pünktlich ein. Zu diesem Zeitpunkt vernahm ich, dass die zweite Meldung nicht unmittelbar, sondern erst 3 Stunden später im Gruppenchat versendet wurde. Es ist mir heute noch ein Rätsel.
Bei Sonne und trockener Strasse fuhren wir ohne grössere Strassen-behinderung bis zum ersten kurzen Zwischenstopp auf der Jaunpasshöhe. Danach führte ich die kleine Gruppe Richtung Abländschen und das Grischbachtal (Verbindung Abländschen – Bitzegg – Saanen) das die wenigsten kannten. Ich kannte diese asphaltierte kleine Strasse bis zur Vorausfahrt auch nicht. Wieder auf der Hauptachse angelangt, ging es zum Kaffeehalt im Le Chalet von Château-d’Oex. Gestärkt von Kaffee mit viel Nidlä und Sandwich fuhren wir in gemächlichem Tempo ins Greyerzerland. Weiterhin trocken und teilweise von der Sonne begleitet, ging es weiter Richtung Guggisberg und Wattenwil.
Nach 4 ½ Stunden und 180km trafen wir unfallfrei und ohne grössere Geschwindigkeitsüberschreitung vor dem Schützenhaus Wattenwil ein. Wir wurden von den bereits Anwesenden freundlich empfangen und begrüsst. Zum Abschluss des ersten Teils will ich speziell Selina Schneider erwähnen und ihr ein Kompliment machen. Selina fuhr meines Wissens das erste Mal eine für sie längere Tour mit so vielen Haarnadelkurven. «Bravo, du hesch das tiptop gmacht!»
Sportchef Walter
Höck
Nach der Tour feierten wir in einem schlichten Rahmen die am 24. Oktober 1969 erfolgte Gründung des Spiezer Motorradsport Club SMC, welcher 2005 in Motoclub Thunersee umbenannt wurde. Bevor wir (25 Aktiv-, 3 Passiv-mitglieder und 4 Gäste) uns aber mit den leckeren Grilladen und Salaten stärken konnten, war noch etwas Bewegung auf dem Programm und der von Michel den ganzen Tag mitgeführte Reifen rückte ins Rampenlicht: Reifenweitwurf! Ohne zu üben, hatten alle nur einen Wurf. Anlauf nehmen und im richtigen Moment und mit dem perfekten Steigwinkel loslassen, war schnell begriffen, aber dann doch nicht so einfach. Lustig war es aber allemal, was die Bilder deutlich zeigen. Überlegen gewonnen haben diese noch nicht olympische Disziplin Gerber Dänu und Berger Rebecca. Gratulation! Michel, nochmals einen herzlichen Dank für deine spontane Idee!
Mich freute die Anwesenheit der ehemaligen Präsidenten Rindlisbacher Ueli – Gründer des SMC – Finger Urs und Rolf Lehmann. Leider folgten keine weiteren meiner Einladung. Alle drei erzählten uns ein paar Highlights aus ihrer Amtszeit, oder worin die Herausforderungen damals bestanden. Immerhin wissen wir jetzt, warum Ueli’s Frau häufig Rosen erhalten hat.
Barbara brachte Fotoalben aus den „alten Zeiten“ mit. Diese wurden rege durchgeblättert. Das eine oder andere langjährige Mitglied wurde erkannt. Wie die Zeit doch vergeht!
Das feine Dessertbuffet rundete den geselligen Abend ab und läutete gleichzeitig die nächsten 50 Jahre MCT ein. In diesem Sinne wünsche ich dem MCT weiterhin viel Erfolg!
Euer Präsdient
